Neue Studie von Ansgar Belke und Daniel Gros zum Quantitative Easing der EZB in den "CEPS Working Documents" und den "Ruhr Economic Papers"

Dienstag, 09. April 2019

Belke, A., und D. Gros, (2019): "QE in the Euro Area: Has the PSPP Benefited Peripheral Bonds?"

Das zwischen 2015 und 2018 laufende Wertpapier-Kaufprogramm des Euroraums stellt einen interessanten Sonderfall der Politik der quantitativen Lockerung („Quantitative Easing, QE“) dar. Denn das „Public Sector Purchase Programme (PSPP)“ der EZB sah den Ankauf von Staatsanleihen der Peripherie des Euroraums vor, die eindeutig nicht risikolos waren. Darüber hinaus wurden diese Käufe von den nationalen Zentralbanken auf eigenes Risiko getätigt.

Wie aus ökonomischer Sicht zu erwarten, bestätigt unser einfaches Modell, dass umfangreiche Ankäufe von Anleihen ihres eigenen Staates durch eine nationale Zentralbank das Risiko für die verbleibenden privaten Anleihegläubiger erhöhen. Dies mag zunächst mit der Beobachtung unvereinbar erscheinen, dass die Risikoaufschläge („Spreads“) für Anleihen von Peripheriestaaten mit der Bekanntgabe des QE im Euroraum gesunken sind. Der anfängliche Rückgang der Risikoprämien kann jedoch auf Erwartungen zurückzuführen sein, dass sich die Anleihekäufe als wirksam bei der Senkung der risikolosen Zinsen erweisen würden. Als diese Erwartungen enttäuscht wurden, erreichten die Risikoprämien bald wieder ihr ursprüngliches Niveau.

Unsere ökonometrischen Tests bestätigen, dass die Risikoaufschläge für Staatsanleihen der Peripherie tatsächlich keinem „Random Walk“-Prozess folgten (im Gegensatz zu dem, was in "Event Studies" angenommen wird). Auch die Ankündigungen der Anleihenkäufe durch die EZB haben die Stochastik dieser Risikoaufschläge nicht verändert. Es gibt also keinen Grund, die Auswirkungen der Staatsanleihenkäufe der EZB (PSPP) als dauerhaft zu betrachten.

Die vollständige PDF-Datei finden Sie hier und hier.

Von: Huber, Valentina