Exkursion Garzweiler und MWIDE

Vor dem Hintergrund des strukturellen Wandels in NRW, organisierte der Lehrstuhl für Energiewirtschaft auch in diesem Sommersemester eine spannende Exkursion für Studierende und Mitarbeiter der Universität Duisburg Essen.

Die rund 25 Teilnehmer hatten den Tagebau Garzweiler sowie das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW (MWIDE) zum Ziel. Somit schloss der Ausflug thematisch optimal an die letzte Exkursion (siehe Exkursion Bergbau-Museum) an.

Am Informationszentrum des Tagebaus Garzweiler angekommen, wurden die Teilnehmer herzlich von einem Guide RWEs empfangen, der anschließend anhand eines Modellbaus und einer Karte des gigantischen Geländes, einige einführende Informationen zum Aufbau, zu Abläufen, zur Geschichte sowie zu eingesetzten Maschinen des Tagesbaus präsentierte. Hierbei wurde vor allem auch auf die Konsequenzen regulatorischer Eingriffe seitens der Politik, konkret dem Vorhaben die (wirtschaftlich rentable) Braunkohleverstromung in Deutschland aus Gründen des Umweltschutzes bis zum Jahr 2038 zu beenden, eingegangen. Allerlei Fragen der Exkursionsteilnehmer gestalteten die ca. halbstündige Informationsveranstaltung zu einer sehr informativen und interessanten Diskussion. Vom Informationszentrum aus begann eine knapp zweistündige Busrundfahrt durch das Gelände des Tagesbaus, bei der den Teilnehmern das enorme Ausmaß eines Tagesbaus aufgezeigt wurde: Einen imposant großen Schaufelradbagger (Bagger 271) aus nächster Nähe zu sehen sowie von einer Skywalk-Aussichtsplattform auf das rund zwei Kilometer breite, fünf bis sechs Kilometer lange und bis zu 190 Meter tiefe Abbaugebiet samt aller eingesetzten Schaufelradbagger, Absetzer, Förderbänder etc. zu schauen, gehörten neben den vielen preisgegebenen Informationen zu Umsiedlungen, Rekultivierung usw. sicherlich zu den unvergesslichen Highlights der Tour.

Anschließend ging es für die Exkursionsteilnehmer nach Düsseldorf zum MWIDE, wo sie im 21. Stockwerk, von welchem aus man eine hervorragende Sicht über die Stadt hat, von dem Leiter der Abteilung Energie Michael Geßner begrüßt wurden. Nach kurzer Vorstellung seinerseits begann Herr Geßner eine spannende Diskussion mit den Teilnehmern zum strukturellen Wandel NRWs, insbesondere zum Ausstieg der Kohleverstromung und den damit einhergehenden Konsequenzen - vor allem den Herausforderungen und Chancen, die sich für die betroffenen Gebiete ergeben. Hierbei wurde auf viele Fragen der Studierenden eingegangen, welche zum Teil in einem Vortreffen der Exkursion am Campus Essen vorbereitet und formuliert wurden. Nach einer Stunde der Debatte mit Herrn Geßner übernahmen Herr Dr. Vorderwülbecke und Herr Sluga die Diskussion und präsentierten erste, teilweise noch abstrakte Lösungsvorschläge bzw. Visionen, wie der Strukturwandel des Rheinische Reviers mithilfe einer stärkenorientierten Wirtschaftsförderung, finanziert durch die vom Bund bereitgestellten Fördergelder, erfolgreich vonstattengehen könnte.

Die Exkursion wurde von allen Teilnehmern als durchweg positiv empfunden.  Die äußerst spannende Kombination aus eindrucksvoller Kulisse des Tagebaus Garzweiler zum einen und interessanter Einblicke in den politischen Alltag zum anderen machten die Exkursion für alle Teilnehmer sehr lohnenswert.