Exkursion zum Kernkraftwerk Philippsburg

 

Zur Erweiterung des wissenschaftlich-technischen Programms veranstaltete der Lehrstuhl für Energiewirtschaft am 08.06.2018 für Studierende der UDE eine Besichtigung des Kernkraftwerkes Philippsburg. Insgesamt 31 Studierende aus unterschiedlichen Studiengängen und Fachsemestern und wissenschaftliche Mitarbeiter nahmen an der Durchführung teil.

Das Kernkraftwerk Philippsburg (KKP) befindet sich nahe Philippsburg im Landkreis Karlsruhe, Baden-Württemberg. Sein Eigentümer und Betreiber ist die EnBW Kernkraft GmbH (EnKK), ebenfalls ein Tochterunternehmen der EnBW Kraftwerke AG (EnBW Energie Baden-Württemberg AG).

Der erste Block (KKP 1), ein Siedewasserreaktor, wurde schon im Zuge des Moratoriums zum Atomausstieg nach 32 Betriebsjahren im Jahr 2011 endgültig stillgelegt. Zurzeit ist nur der zweite Block (KKP 2) in Betrieb, der aus gleichem Grund bis Ende 2019 abgeschaltet werden muss.

Mit einer elektrischen Nettoleistung von 1402 MW enthält der Druckwasserreaktor in Block zwei 193 Brennelemente (entspricht rund 103 Tonnen Uran). Zusätzlich kann der Wasserdurchsatz in seinem Kühlturm bis zu 140.500 m³ pro Stunde unter Volllast erreichen. Im Jahr 2016 erzeugte die Anlage über 10 Milliarden Kilowattstunden Strom. Damit deckt sie rechnerisch mehr als die Hälfte des Strombedarfs aller privaten Haushalte und etwa ein Sechstel des gesamten Stromverbrauchs in Baden-Württemberg.

Nach einer herzlichen Begrüßung am Eingang des Kraftwerksgeländes wurden die Teilnehmer der Exkursion zunächst durch einen detaillierten Vortrag über die Funktionsweise und die technischen Daten der zwei Blocks und über die damit einhergehende Energiepolitik aufgeklärt. Aufgrund der im Abschluss befindlichen Revision konnten die meisten Gebäude leider nicht betreten werden. Eine Video-Schaltung ermöglichte den Teilnehmer aber einen Blick in das Reaktorgebäude und das Maschinenhaus. Anschließend erfolgte eine Begehung des Kraftwerksgeländes bei hervorragendem Wetter. Dabei ging es von dem Eingang über die Kühltürme und bis zum Eingang des Maschinenhauses vor dem Reaktorgebäude. Hinten der Anschlussstation zum Übertragungsnetz konnte man in der Ferne auch das Zwischenlager der Castorbehälter mit den bereits verwendeten Brennelementen sehen.

Bezüglich der anstehenden Abschaltung wurden viele Fragen zu nicht nur der Versorgungssicherheit, sondern auch dem Klimaschutz gestellt. Laut des Betreuers beantragte die EnKK im Juli 2016 frühzeitig eine Genehmigung für Stilllegung und Abbau von Block 2, damit nach Ende der Stromproduktion möglichst umgehend mit dem Rückbau begonnen werden konnte.

Die Exkursion wurde von allen als sehr lehrreich empfunden.